Sonntag, 21. Dezember 2008

Das Sozialsystemreformmodell DOG X

Einleitung

Die Diskussionen um ein Reformpaket für die Sozialsysteme in Deutschland sorgen in der Bevölkerung seit Jahren für Verunsicherung. Es gibt immer wieder in der politischen Diskussion den Wunsch, dass mehr Eigeninitiative und damit auch Vorsorge von den Menschen getroffen werden soll.
Der folgende Artikel beschäftigt sich mit der Reform des Sozialversicherungssystem in Deutschland. Erst werden ein paar grundlegende Probleme des heutigen Systems angesprochen. Diese führen dann weiter zu der eigentlichen Reform, welche erst theoretisch aufgezeigt wird. Später werden dann konkrete Maßnahmen beschrieben.

Ausgangspunkte für das DOG X Modell


Ausgangspunkte für die Entwicklung dieses Modells liegen in dem bestehenden Sozialversicherungssystem Deutschlands.
Das Modell zielt darauf, folgende Problemstellungen zu lösen bzw. in neue Bahnen zu lenken:
  • Höhere Lohnnebenkosten bei steigenden Arbeitslosenzahlen
  • Entlastung von Lohnnebenkosten von Betrieben bei Entlassung von Arbeitnehmern
  • Ständige gesetzliche Neuregelungen im Sozialversicherungssystem, um dieses finanzieren zu können
  • Überwachung der Gesundheitskosten
  • Staatliche kontrollierte Zuwanderung aufgrund demografischer und arbeitsmarktgerechter Tendenzen
  • Unklare Verteilungsmuster der sozialen Kosten zur Finanzierung des Systems
  • Umgang der Gesellschaft mit der alternden Bevölkerung
  • Unklare künftige Finanzierung der Renten

Das nachstehende Modell bietet zu den eben aufgeführten Problemen eine Lösung oder zumindest klare Grundsätze, wie diese Probleme gelöst werden können.

Das DOG X Modell

Wie bei vielen Verteilungsmodellen steht am Anfang ein großer Kuchen, welcher auf unterschiedliche Personen verteilt werden soll. Der Grundsatz des Sozialversicherungssystems in Deutschland geht davon aus, dass die Kosten der Kranken-, Arbeitslosen-, Renten- und Pflegeversicherung (X) auf dem Arbeitgeber (D) und den Arbeitnehmer (O) zur Hälfte aufgeteilt werden. Dieser Grundsatz ist auch der Ansatz für dieses Modell. Im Prinzip würde dieses folgende Gleichungen aufstellen:
D = X/2 O = X/2
Dieses Verhältnis ist in der heutigen Form der sozialen Kassen nicht mehr so vorhanden, z.B. bei der Krankenversicherung durch Zuzahlung bei Medikamenten und auch durch Ausgleichszahlungen des Staates (G). Vom Grundsatz her werden diese Formeln in diesem Modell ihre Anwendung finden.
Der Arbeitgeberanteil soll in diesem Modell, wie oben beschrieben, mit der Formel O = X/2 berechnet werden. Der Arbeitnehmeranteil soll unabhängig von der Beschäftigungszahl und nur abhängig von den gestiegenen Kosten durch Mehrleistung des sozialen Netzes und der Inflation sein. Zur Bildung der Formel brauchen wir dazu die Zahl der Beschäftigten (e) und die Zahl der darüber hinaus möglichen Beschäftigten (f). Es ergibt sich so dann folgende Formel:
D = (e/(e+f)*100)*(X/2)
Am Anfang der Formel wird die Beschäftigung in Prozent errechnet, welche dann auf die halben sozialen Gesamtkosten umgelegt werden. Nun fehlen nur noch die Abgaben des Staates, welcher die von f (nicht beschäftigte Arbeitnehmer) übernehmen soll.
G = (f/(e+f)*100)*(X/2)
Somit wären die Kosten der Sozialleistungen verteilt.

Das Modell aus der Sicht der Unternehmer

Die Unternehmer haben bei diesem Modell für die Kalkulation der Kosten der Sozialabgaben eine feste Größe. Die Lohnnebenkosten werden unabhängig von den jeweils Beschäftigten bezahlt. Eine Entlassung oder Neueinstellung von Mitarbeitern allein verursacht keine anderen Kosten für die Versicherungen. Kostenschwankungen gibt es nur durch geänderte Rentnerzahlen und Rentenbezüge, durch Änderungen von Preisen bei Produkten, Dienstleistungen und Personalkosten im Gesundheitswesen und durch verändertes Gesundheitsbefinden der Bevölkerung.
Auf Unternehmerseite muss geklärt werden, welches Unternehmen wie viel bezahlen muss und kann. Hierbei darf nicht die Anzahl von Mitarbeitern ausschlaggebend sein, sondern vielmehr der Handelsbilanzgewinn (die Wertschöpfung des Unternehmens) oder branchenspezifische Abgaben nach der Bilanzsumme. Die Unternehmerverbände müssen sich über die Höhe der einzelnen Beiträge zusammensetzen und hier eine Entscheidung treffen. Eine gesetzliche Bestimmung, welcher Betrieb was zu zahlen hat, würde sicherlich nicht so viele Besonderheiten und Einzelfallberücksichtigungen beinhalten, wie dieses die Unternehmen selber könnten. Wenn sich die Unternehmerverbände nicht einigen können, dann sollte vom Staat die Wertschöpfung der Unternehmen das Kriterium der Bemessung sein. So würden Unternehmen, die viel verdienen auch mehr in die Sozialkassen einzahlen.

Das Modell aus der Sicht der Arbeitnehmer

Die Arbeitnehmer haben ebenso wie die Unternehmer (siehe oben) eine feste Kalkulationsgrundlage. Ob es nun mehr Arbeitslose gibt oder weniger Beschäftigte wirkt sich auf die Abgabenlast des einzelnen nicht aus. Wenn ein Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit gerät, wird sein Teil, den er vorher bezahlt hatte, nicht auf die anderen verteilt, sondern vom Staat übernommen.

Das Modell aus der Sicht des Staates

Der Staat bekommt in diesem Modell die Aufgabe die Beiträge für die Sozialversicherungen für Nichtbeschäftigte zu bezahlen. Unter Nichtbeschäftigte sollen hier nur Menschen zählen, die eine Arbeit haben möchten, aber keine Anstellung haben. Alle anfallende Kosten für das Sozialversicherungssystem von anderen Menschen, die nicht für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, werden in den gesamten Kosten (X) miteingerechnet und somit auf alle Beitragspflichtigen der Sozialkassen verteilt. Der Staat ist bis jetzt noch nicht genauer definiert wurden. Wir haben in Deutschland ein dreigeteiltes Modell der Regierungsgewalt: Kommunen, Länder und Bund. Wie sich hier die Ausgaben verteilten sollten, muss zwischen diesen Institutionen verhandelt werden.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Fragen ist menschlich und richtig Fragen wichtig

Ich bin seit Juli 2007 begeisterter Ubuntuusers Nutzer. Die Atmosphäre im Forum gefällt mir sehr gut und jede/r wird ersteinmal als Mensch angesehen, der bzw. die nicht immer gleich alles wissen muss, um auch mal einen PC benutzen zu dürfen. Ich stelle im Forum Fragen und beantworte auch welche. Je mehr ich mit Ubuntu arbeite, desto sicherer fühle ich mich auf den unterschiedlichsten Gebieten und kann hier dann dazu auch Fragen beantworten. Hier ist eine Gebrauchsanleitung, wie das ubuntuusers Forum richtig zu benutzen ist und was ich mir wünsche.

Ein Spruch von einer Kollegin von mir: "Wer Sex haben möchte, muss freundlich bleiben." Ähnlich verhält es sich im Forum. Erste Devise muss immer lauten: Ich bin freundlich zu meinen Mitmenschen, denn die können nichts dafür, dass ich ein Problem habe und sie sind es, die mir helfen können. Sehr unangenehm fallen mir Leute auf, die nach einem Tag einen Kommentar zu ihren Post hinzufügen, ob sich keiner damit auskennen würde. Häufig werden Fragen leider so gestellt, dass selbst der erfahrende Nutzer nur mit den Achseln zucken kann. Was soll ich auch anfangen mit der Aussage "Internet geht nicht" oder "Programm xy läuft nicht"?

Ersteinmal sollte sich die geneigte Fragestellerperson richtig informieren. Bei ubuntuusers gibt es ein Wiki, welches zu vielen Themen schon ein Dokument mit vielen Antworten bereit hält. Es ist ganz sinnvoll den passenden Artikel zu lesen, denn so kann, auch wenn das Problem dadurch nicht gelöst wurde, die Frage meist qualifizierter gestellt werden. Danach ist es sinnvoll das Forum nach der Fragestellung zu durchforsten, denn vielleicht hatte schon mal jemand das Problem und es wurde eine Antwort gefunden. Die Suche von ubuntuusers bietet sich nicht wirklich gut dafür an, da sie keine gute Relevanz in den Ergebnissen hat. Ich greife auf Google zurück, da dort die Ausgaben qualitativ hochwertiger sind.

Wichtig ist es nun beim Stellen der Frage sich einen kleinen Moment Zeit zu nehmen. Das Problem sollte so gut wie möglich geschildert werden und dann zu einer Fragestellung führen. Weiter ist es immer sinnvoll Fehlermeldung exakt anzugeben, genauso wie Logdateien mit den Fehlern zu posten. Vielleicht hilft auch ein Screenshot, um das Problem besser zu schildern. Nach dem alles geschrieben ist, bitte nochmals durchlesen und schauen, ob das jemand verstehen kann und erst dann auf Veröffentlichen klicken.

Wichtig finde ich, dass es ein Feedback gibt. Du kannst ja einfach reinschreiben: "Klasse, deine Antwort hat genau mein Problem gelöst". Am Anfang des Threads gibt es einen Link, der aufgerufen werden kann, damit dieser als gelöst markiert wird. Diese Funktion ist auch sehr hilfreich, damit sich nicht andere mit den selben Problem durch den ganzen Thread hangeln müssen, nur um zum Schluss zu sehen, dass es noch keine brauchbare Lösung gibt.

Etwas fehlt mir aber noch in dieser Plattform. Ich finde es häufig etwas mühselig die ganzen Beiträge zu einem Problemfall durchzulesen. Hier fehlt meiner Meinung nach etwas wie eine Liste mit den AQFA (Asked-Questions-Finded-Answers). Ich glaube, dass es ein hoher qualitativer Gewinn wäre, wenn sich die Mühe gemacht wird den Beitrag auf eine Frage und eine Antwort zusammenzufassen. Dies könnte durch ein System mit redaktioneller Betreuung durchgeführt werden. Somit würde der Wissenspool dieser Plattform steigen. Ein weiterer Punkt wäre hierbei, dass eine Bewertung in den Beiträgen kommt. Also, dass jemand sagen kann, ja genauso sehe ich das auch oder eben nicht. Dies würde unterstützen, dass eine Qualitätssicherung in den Antworten aufgenommen wird. Weiter wäre es bei diesen Ansatz gut, wenn andere, die das selbe Problem haben, kenntlich machen können, ob die Antwort geholfen hat oder nicht.

Doch dies ist ein weiteres Feld und nicht nur mein Wunsch an ubuntuusers, sondern überhaupt an Foren. Wenn jemand an einer Forensoftware arbeitet, dann bitte ich sie oder ihn, sich meine Gedanken von oben mal durch den Kopf gehen zu lassen und zu schauen, ob das irgendwie realisierbar ist. Ich bin auch gern bereit dafür an einem Konzept weiterzuentwickeln. Sagt mir nur Bescheid.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Ich bin Ubuntu, was bist Du?


Letztens saß ich in gemütlicher Runde und unterhielt mich mit ganz normalen Studenten (Fachrichtung: Wirtschaftswissenschaften und Physik) und wurde auf ein supertolles Betriebssystem hingewiesen: Ubuntu. Ich gab gleich zu erkennen, dass ich nun schon einige Zeit (2006) mit Ubuntu arbeite und damit zum Teil auch meine Freizeit verbringe: bei einer Webplattform für die einfache Installation von Programmbündeln, bei ubuntuusers, beim Ubuntuusers-Stammtisch in Bremen, bei Launchpad als Übersetzer und im Ubuntu-Beratungsteam der Bremer Commune.

Ich hatte das erste Gespräch, wo mich ein Nichtinformatiker von den Vorzügen des Systems überzeugen wollte. Bei mir war das Eulen nach Athen tragen, aber daraus entwickelte sich schnell eine angeregte Unterhaltung.

Wir kamen auf das Thema, warum wir bei Ubuntu gelandet sind und warum wir es gut finden. Es war nicht nur, dass wir technisch von den Produkt überzeugt waren und auch nicht nur, dass wir aus politischen Gründen meinten, dass freie Betriebssysteme, die in kooperative Arbeit entstanden sind, besser sind als closed-Software (dann hätte man ja auch bei Debian landen können), sondern vielmehr die ganze Atmosphäre um Ubuntu. Hier wird der Nutzer in den Mittelpunkt gestellt. Die Familie der Ubuntuaner baut auf einem netten sozialen Netz auf. Die Communitys im Netz zeichnen sich durch eine besondere Freundlichkeit aus. Das Menschliche in diesen Betriebssystem hat uns überzeugt.

Und das ist die Stärke von Ubuntu. Wichtig für die Weiterentwicklung für Ubuntu ist, dass die Diskussion um Ubuntu stärker vorangetrieben wird. Die Probleme und die Möglichkeiten des Betriebssystem sollten nicht nur in Foren besprochen werden, sondern ins reale Leben getragen werden. Sprecht mit Freunden drüber. Gründet einen Ubuntuusers-Stammtisch in Eurer Stadt oder geht zu einem schon existierenden, redet in der Mittagspausen unter den Motto: "Ich bin Ubuntu, was bist Du" mit Kollegen und Kommilitonen über den PC, macht Installationspartys und kommt ins Gespräch über die Nutzung unterschiedlicher Programme. Face-to-face bleibt weiterhin in unserer medialen Welt wichtig.

Mich sieht man beim nächsten Ubuntuuser-Stammtisch am Donnerstag den 11. Dezember um 20 Uhr im Maschinenraum in Bremen.